DOMINIKUS-ZIMMERMANN-GYMNASIUM Naturwissenschaftlich-technologisches und Sprachliches Gymnasium in Landsberg am Lech

Fair-Trade-Tag am DZG 2023

Der Fair-Trade-Tag am DZG 2023

„Die beste Zeit einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die zweitbeste Zeit ist jetzt!“, mit diesem Sprichwort aus Uganda, startete Schulleiterin Mechthild Wand kürzlich den Fairtrade-Tag des Dominikus-Zimmermann-Gymnasium in Landsberg am Lech. 

Rund 250 Schüler/innen und Lehrkräfte aus drei Landkreis-Schulen folgten der Einladung und nahmen an Workshops und Vorträgen zum Thema „Fairer Handel“, sowie „Nord-Süd Partnerschaften des Landkreises Landsberg am Lech“ teil. Gefördert wurde der Fairtrade-Tag vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit sowie vom Sachgebiet Klimaschutz im Landratsamt. Die stellvertretende Landrätin Margit Horner-Spindler ermutigte die Schülerinnen in ihrer Begrüßungsrede anzupacken, und die Welt zum Positiven zu verändern. 

Wichtige Schritte zur positiven Veränderung ist das DZG bereits gegangen. Die Schule ist seit 2015 offiziell eine „Fairtrade-School“. Das bedeutet, dass ausschließlich Fairtrade-Kaffee ausgeschenkt wird, damit die Anbauer/innen im Globalen Süden faire Löhne erhalten. Zudem gibt es einen Austausch mit Kolumbien. Hermann Pacher, Lehrer am DZG und Organisator des Fair-Trade-Tages, pflegt seit 14 Jahren einen Praktikant/innen-Austausch mit Kolumbien. Bisher haben bereits 35 Abiturient/innen aus dem Landkreis teilgenommen. 

Auch die Gemeinde Schondorf unterhält eine Partnerschaft nach Kolumbien. Von dieser „Klima-Partnerschaft“ berichtete Stefanie Windhausen in ihrem Workshop. Die Gemeinde Schondorf initiierte in Puerto Leguizamo u.a. eine Brunnenbauschule, um mit einfachen Pumpbrunnen, die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu verbessern.  

Clémence Labrentz mit den Schülerinnen und Schülern des Workshops "Berufliche Bildung in Kamerun – Ein möglicher Weg aus der Armut"

Der Landkreis plant ebenfalls Projekte im Globalen Süden. Mit dem Distrikt Newala auf dem Makonde-Plateau in Tansania pflegt der Landkreis bereits seit einem halben Jahr einen freundschaftlichen Kontakt- sowohl virtuell, als auch persönlich . Die Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik im Landratsamt, Miriam Anton, erläuterte, wie die beiden Landkreise, basierend auf den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen, künftig u.a. im Bereich medizinische Versorgung zusammenarbeiten wollen. 

Wirtschaftliche Beziehungen zum Landkreis Landsberg am Lech bestehen bereits. Im Süden Tansanias werden vor allem Cashewnüsse angebaut. Christoph Heumos aus Finning, berichtete dazu in seinem Workshop über sein Startup „Korosho“. Dieses kauft Cashews zu fairen Preisen direkt von Farmer/innen in Tansania, importiert sie nach Deutschland und vermarktet sie als Snacks oder pflanzliche Milch, was Arbeitsplätze in der Region Newala schafft. Die Schüler hatten zudem die Möglichkeit, Cashewnuts zu probieren und im Kochworkshop mit Catherina Dodik zu verarbeiten. 

Auch Clémence Labrentz, geboren in Kamerun, setzt sich mit ihrem Verein „Wings for Africa“ für die beruflichen Perspektiven von jungen Menschen ein. In ihrem Workshop erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wie junge Menschen aus prekären Lebensverhältnissen gefördert werden.   Die Referentin stellt ihre Organisation vor, mit deren Hilfe in Kamerun eine Berufsschule aufgebaut wurde. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Berufsausbildung von jungen Mädchen.

Einen interessanten Vortrag über Nord-Süd Schulpartnerschaften hielt Erwin Busl, ein ehemaliger Lehrer aus München, der sich seit 2015 im Vorstand von SchuPa Tansania e.V. engagiert. In seiner Eingangsrede, kritisierte Edwin Busl den verschwenderischen Lebensstil des Globalen Nordens.  

„Von den 8,1 Milliarden Menschen auf unserem Planeten nutzen 20 Prozent 80 Prozent der Ressourcen“. Er regte an, sich mit den Themen Kolonialismus und Rassismus auseinanderzusetzen. Für eine Schulpartnerschaft auf Augenhöhe wünscht er sich Vertrauen, Offenheit und die Bereitschaft, sich selbst zu verändern. Auch Schulleiterin Wand formulierte deutliche Worte an die Schülerinnen:

„Die anhaltende Flüchtlingskrise macht uns deutlich, dass wir nicht länger die ungeheure Ungleichheit zwischen Nord und Süd ignorieren können. Dass vieles in der Vergangenheit sträflich versäumt wurde. Die ehemaligen Kolonialmächte, so scheint es, haben noch viel zu lernen, bis es ihnen gelingt, die Menschen des globalen Südens auf Augenhöhe und fair zu behandeln.“

Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Schulleiterin des DZG Mechthild Wand
Impulsvortrag zum Thema Nord-Süd-Partnerschaften von Erwin Busl